Der Künstler

Ernst Wilhelm Nay ist einer der bedeutendsten Künstler der zweiten Generation der Moderne.

Mit seinem vom gegenständlichen zum abstrakten Bild fortschreitenden Œuvre schlägt er eine Brücke vom Expressionismus zur freien Setzung der Farbe, die er in höchster Meisterschaft beherrschte.

In den Späten Bildern Nays, die auch wieder Assoziationen an Figürliches erlauben, schließt sich der Kreis dieses zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion virtuos oszillierenden Werks, in dessen Mittelpunkt bei aller Abstraktion der Mensch stand.

Biographie

1902-1920

1902 – 1920

1902 Ernst Wilhelm Nay wird am 11. Juni als zweites von sechs Kindern des Regierungsrats Johannes Nay und seiner Frau Elisabeth Johanna Nay (geb. Westphal) in Berlin geboren.

1912 Besuch des Humanistischen Gymnasiums in Berlin-Steglitz.

1915 Ein Jahr nach dem Tod seines Vaters wechselt Nay auf das Internat Schulpforta in Thüringen. Erstes Interesse für moderne Kunst und eigene Malversuche.

1921-1925

1921 – 1925

1921 Nach dem Abitur Rückkehr nach Berlin. Nay beginnt eine Lehre in der Berliner Buchhandlung Gsellius.

1922 Abbruch der Lehre; ein erstes Selbstbildnis, 1922, entsteht.

1923 Nay besucht Abendkurse für Aktzeichnen am Berliner Kunstgewerbemuseum und verdient sich seinen Lebensunterhalt unter anderem als Hilfsarchitekt beim Film und als Verkäufer in der Buchabteilung im Kaufhaus des Westens.

1924 Porträts und Landschaftsbilder. Mit drei seiner Gemälde stellt sich Nay bei Karl Hofer an der Hochschule für Bildende Künste, Berlin, vor.

1925 Hofer erkennt Nays Begabung und empfiehlt dessen Bildnis Franz Reuter, 1925, für die Frühjahrsausstellung der Preußischen Akademie der Künste. Er vermittelt Nay ein Stipendium und nimmt ihn in seine Malklasse auf.

1926-1931

1926 – 1931

1926 Nay malt Stillleben, Landschaften und Porträts.

1926/27 Beteiligung an Ausstellungen der Akademie der Künste, Berlin, des Kunstvereins in Hannover, der Münchener Neuen Secession im Glaspalast, der Deutschen Kunstgemeinschaft in Berlin und der Ausstellung »Junge Künstler« in der Galerie Nierendorf.

1927 Paul Westheim wird auf Nay aufmerksam und schreibt über ihn in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift Das Kunstblatt. Nay wird Meisterschüler Hofers und erhält ein eigenes Atelier an der Akademie. Er lernt seine spätere Frau Elly (Helene) Kirchner kennen, die an der Hochschule als Modell tätig ist. Erster Ankauf eines Bildes durch ein Museum (Landschaft Promenade, 1925, Provinzial-Museum, Hannover).

1928 Beendet das Studium bei Hofer. Carl Georg Heise, Leiter des St. Annen-Museums und des Museums Behnhaus in Lübeck, wird auf Nay aufmerksam; erster Kontakt im Berliner Atelier des Malers. Heise lädt Nay dazu ein, an der Ausstellung »Zehn junge deutsche Maler« teilzunehmen und erwirbt für Lübeck das Gemälde Blumenkohlstilleben (Gemüsestilleben), 1928. Im Dezember Studienreise nach Paris.

1930 Heise ermöglicht Nay einen Aufenthalt auf Bornholm. Dort entsteht eine Gruppe von Gemälden, aus der die Nationalgalerie Berlin 1931 Fischerboote an der Hafenmole, 1930, erwirbt.

1931 Bekanntschaft mit dem Kunstkritiker Will Grohmann. Nay erhält den Rompreis der Preußischen Akademie der Künste, verbunden mit einem Stipendienaufenthalt an der Villa Massimo in Rom (September 1931 bis Juni 1932). Dort entstehen surrealistisch-abstrakte Bilder.

1932-1935

1932 – 1935

1932 Eheschließung mit Elly Kirchner. Auf der Rückreise von Rom nach Berlin besucht Nay den Münchner Kunsthändler Günther Franke, der sich von nun an für seine Kunst einsetzt. Über den Kontakt mit dem Kunsthistoriker Ludwig Heinrich Heydenreich wird Nay auf die Schriften Martin Heideggers aufmerksam.

1933 Beteiligung an der Ausstellung »Lebendige deutsche Kunst« in den Galerien Alfred Flechtheim und Paul Cassirer, Berlin. In einem Hetzartikel der Nationalsozialisten im Völkischen Beobachter vom 25. Februar 1933 wird ein Bild von Nay als »Meisterwerk der Gemeinheit« verhöhnt (Liebespaar, 1930).

1934 Bekanntschaft mit den Kunsthistorikern Erich Meyer, Alfred Hentzen, Werner Haftmann und dem 1933 aus seinem Amt entlassenen Direktor des Essener Folkwang-Museums Ernst Gosebruch. Beginn der Dünen- und Fischerbilder.

1935 Durch Vermittlung von Ernst Gosebruch Bekanntschaft mit dem Frankfurter Kunstsammler Carl Hagemann und der Kunstsammlerin Hanna Bekker vom Rath, Hofheim am Taunus. Im Sommer Aufenthalt in dem Fischerdorf Vietzkerstrand (Pommern) und auf dem Darß, wo großformatige Rohrfederzeichnungen entstehen.

1936-1939

1936 – 1939

1936 Erneuter Aufenthalt in Vietzkerstrand. Beteiligung an der Ausstellung »Malerei und Plastik in Deutschland 1936« im Kunstverein in Hamburg; die Schau wird durch Adolf Ziegler, den Vizepräsidenten der Reichskammer der Bildenden Künste, bereits nach zehn Tagen vorzeitig mit der Begründung geschlossen, es werde dort Kunst der »Verfallszeit« gezeigt.

1937 Nay wird von den Nationalsozialisten zeitweilig mit Ausstellungsverbot belegt. Aufgrund seiner Mitgliedschaft in der Reichskammer der Bildenden Künste erhält er aber Malmaterialien und Beihilfen. In der Feme-Schau »Entartete Kunst« ist er mit zwei Gemälden vertreten, mindestens zehn seiner Werke aus Museumsbesitz werden beschlagnahmt. Durch die Vermittlung und Fürsprache der 1933 entlassenen Museumsdirektoren Carl Georg Heise und Ludwig Justi erhält Nay finanzielle Unterstützung von Edvard Munch und Carl Hagemann, die ihm im Sommer eine Reise nach Norwegen ermöglicht. Er besucht Munch in Skøien. Dreimonatiger Aufenthalt auf den Lofoten; auf dort gemalte großformatige Aquarelle folgen später, im Berliner Atelier, die Lofoten-Bilder.

1938 Im Winter 1937/38 stellt Nay die jüngst entstandenen Aquarelle in der Galerie Holst Halvorsen in Oslo aus. Der Verkaufserlös ermöglicht ihm eine zweite Reise auf die Lofoten. Nach der Rückkehr entstehen in Berlin eine Serie von vier Holzschnitten sowie Landschafts- und Figurenbilder.

1939 Im März besucht Nay Hanna Bekker in Hofheim am Taunus; weitere Aquarelle entstehen. Gemeinsame Ausflüge, unter anderem nach Frankfurt am Main und Limburg sowie Wiesbaden, wo Nay Bekanntschaft mit Alexej von Jawlensky macht. Dieser übergibt ihm ein Werk aus seiner Reihe Variationen, Nay revanchiert sich mit einem Farbholzschnitt aus der Serie der 1938 entstandenen Lofoten-Blätter. Eine Reise nach Bulgarien ans Schwarze Meer muss er wegen des Kriegsbeginns abbrechen. Am 1. Dezember 1939 tritt Nay in den Kriegsdienst ein.

1940-1945

1940 – 1945

1940 Anfangs zur Grundausbildung in Schwerin an der Warthe (heute: Skwierzyna, Polen) wird Nay im Mai 1940 als Infanterist zunächst nach Südfrankreich, dann in die Bretagne versetzt. In Auray stationiert, kann er in seiner dienstfreien Zeit an kleinen Aquarellen und Zeichnungen arbeiten. Während eines Heimaturlaubs in Berlin verschickt Nay den größten Teil seiner Bilder zu einem Onkel nach Bad Muskau in der Oberlausitz, um sie vor Kriegseinwirkungen zu schützen. Heise und Nay stehen während der Kriegsjahre im engen brieflichen Kontakt; während seiner Heimaturlaube ist der Künstler oft zu Gast beim Ehepaar Heise. Ebenso korrespondiert Nay intensiv mit Hanna Bekker. Beginn der Frankreich-Bilder.

1942 Durch Vermittlung des Juristen Hans Lühdorf, der als Dolmetscher in Le Mans seinen Dienst leistet, wird Nay Kartenzeichner bei einem Stab in Le Mans; Lühdorf wird zum Freund und wichtigen Gesprächspartner. In Le Mans lernt Nay auch den Amateurbildhauer Pierre Térouanne kennen, der ihm sein Atelier zur Verfügung stellt und Malmaterial besorgt. Es entstehen nun auch dicht gemalte Gouachen, neben Aquarellen und Zeichnungen sowie einige kleinformatige Ölbilder. In Paris besucht Nay auf einer Dienstreise Galerien und Museen sowie Wassily Kandinsky in dessen Atelier. Während eines Fronturlaubs lernt Nay den Kunstsammler Hans Dittmayer aus Dresden persönlich kennen.

1943 In Le Mans erhält er Besuch vom Schriftsteller Ernst Jünger und dem Kunsthistoriker Fritz Baumgart. Bei einem Bombenangriff wird sein Berliner Atelier zerstört.

1944 Rückzug von Nays Einheit über Amiens in die Eifel.

1945 Bereits im Mai wird Nay als Obergefreiter von den US-Amerikanern aus der Armee entlassen. Da seine Wohnung in Berlin zerstört ist, kehrt er nach Hofheim im Taunus zurück; durch Hanna Bekkers Vermittlung kann er dort das unweit ihrer Villa gelegene ehemalige Atelierhaus der Malerin Ottilie W. Roederstein beziehen. Fruchtbare Verbindungen unter anderem zu Ernst Holzinger und Clemens Weiler, den Direktoren des Städelschen Kunstinstituts und des Museums Wiesbaden, sowie zu dem Schriftsteller Fritz Usinger, dem Kunsthistoriker Ludwig Baron Döry und der späteren Kunstkritikerin Doris Schmidt. Kontakte zu Künstlerinnen und Künstlern, darunter Willi Baumeister, Otto Greis, Ida Kerkovius, Otto Ritschl und Conrad Westphal. Beginn der Hekate-Bilder.

1946-1949

1946 – 1949

1946 Erste Nachkriegsausstellungen bei Gerd Rosen in Berlin und Günther Franke in München. Bei Günther Franke begegnet Nay Elisabeth Kerschbaumer, seiner späteren Frau.

1947 Einzelausstellungen in der Galerie Vömel, Düsseldorf, bei Werner Rusche, Köln, im Kunstverein in Hamburg im Kellergeschoss der stark zerstörten Hamburger Kunsthalle, in der Overbeck-Gesellschaft in Lübeck sowie in der Galerie Franz, Berlin. Bekanntschaft mit den Kunstsammlern Bernhard Sprengel, Herbert Kurz und Karl Ströher. Erste Ankäufe durch deutsche Museen nach dem Krieg: Die Hamburger Kunsthalle erwirbt das Gemälde Die Quelle, 1947, aus der Ausstellung im Kunstverein in Hamburg. Die Städtische Gemäldegalerie (heute Landesmuseum) Mainz organisiert die Ausstellung »Neue deutsche Kunst« in der Kunsthalle am Dom mit Werken Nays und kauft das Gemälde Sitzende, 1947.

1948 Erste Beteiligung an der Biennale in Venedig. Bekanntschaft mit dem Sammlerehepaar Günther und Carola Peill. Die Hamburger Kunsthalle erwirbt das Gemälde Weiße Kuh, 1933, vormals Sammlung Carl Hagemann.

1949 Im Sommer entsteht in Worpswede aus der intensiven Beschäftigung mit der Technik der Farblithografie eine Folge von zehn Blättern, die Michael Hertz, Bremen, verlegt. Einzelausstellungen u.a. in der Städtischen Kunsthalle Mannheim (mit Fritz Winter), im Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, bei Dr. Werner Rusche in Köln und der Galerie Vömel in Düsseldorf. Gemälde Nays sind in der Ausstellung »Malerei der letzten hundert Jahre« in der Hamburger Kunsthalle zu sehen, darunter Schmetterlinge, 1932, Weiße Kuh, 1933, und Thaïs und Anna, 1945. Beteiligung an der Londoner Arts Council Gallery Ausstellung »Modern German Prints & Drawings«. Beginn der Fugalen Bilder. Im Dezember Eheschließung mit Elisabeth Kerschbaumer nach einvernehmlicher Scheidung von Elly Nay.

1950-1953

1950 – 1953

1950 Das Städelsche Kunstinstitut erwirbt mit Gaea, 1950 sein erstes Gemälde von Nay. Erste Retrospektive in der Kestner-Gesellschaft, Hannover, unter der Leitung von Alfred Hentzen. Beteiligung an der Biennale in Venedig und erstmals an der »Carnegie International« in Pittsburgh.

1951 In Berlin begegnet Nay den Bildhauern Karl Hartung und Hans Uhlmann; mit Letzterem bleibt er freundschaftlich verbunden. Im Oktober Übersiedlung nach Köln. Nay bezieht eine Dachwohnung in der Wiethasestraße in Köln-Braunsfeld. Erste Beteiligung an der Biennale in São Paulo. Das Hessische Landesmuseum Darmstadt erwirbt das Gemälde Kleines gelbes Spiel, 1951.

1952 Beginn der Rhythmischen Bilder. Retrospektivausstellung anlässlich Nays 50. Geburtstag im Haus am Waldsee in Berlin. Kunstpreis der Stadt Köln sowie Karl Ströher-Preis, Darmstadt.

1953 Nay zeichnet einen abstrakten Film (Eine Melodie – Vier Maler, Regie: Herbert Seggelke) zusammen mit Jean Cocteau, Gino Severini und Hans Erni. Im Herbst übernimmt Nay für drei Monate eine Gastdozentur an der Landeskunstschule Hamburg (heute Hochschule für bildende Künste) – es bleibt zeitlebens sein einziger Lehrauftrag. Einzelausstellungen im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, der Overbeck-Gesellschaft in Lübeck, im Kunstverein Bremen, im Frankfurter Kunstverein, Steinernes Haus, Frankfurt am Main sowie im Kunstverein Freiburg; Ausstellung »E. W. Nay, Fritz Winter, Georg Meistermann« im Kunstverein in Hamburg. Nay erhält im Rahmen des italienischen Premio Lissone die Goldmedaille.

1954-1959

1954 – 1959

1954 Ankauf der großen Gemälde Mit roten und schwarzen Punkten, 1954, durch die Hamburger Kunsthalle und ein Jahr später Afrikanisch, 1954, durch das Museum Wiesbaden. Im Sommer Aufenthalt in Løkken (Dänemark), wo eine Reihe großformatiger Aquarelle entsteht. Das Vorhaben Hans Scharouns, Nay an der Ausgestaltung des Kasseler Theaters mit Wandbildern zu beteiligen, wird nicht realisiert. Beginn der Scheibenbilder. Erste Ausstellung in der Kölner Galerie Der Spiegel.

1955 Nay publiziert die manifestartige theoretische Schrift Vom Gestaltwert der Farbe, die auf den gestalterischen Erkenntnissen seines Hamburger Lehrkurses basiert. Er erhält den Lichtwark-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg; Retrospektive im Kunstverein in Hamburg und in der Kestner-Gesellschaft, Hannover. Teilnahme an der »documenta I« in Kassel und an der Biennale in São Paulo. Erste Ausstellung in den USA in den Kleemann Galleries, New York.

1956 Einzelausstellung im Deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig. Für das Chemische Institut der Universität Freiburg im Breisgau malt Nay ein über sechs Meter breites Wandbild: Das Freiburger Bild, 1956. Ernennung zum Mitglied der Akademie der Künste, Berlin. Großer Preis des Landes Nordrhein-Westfalen für Malerei. Beteiligung an der Ausstellung »Hundred Years of German Painting« in der Tate Gallery, London.

1957 Im Februar Aufenthalt in Crans-sur-Sierre, wo weitere Aquarelle entstehen. In Paris mietet Nay durch Vermittlung des Fotografen Herbert List für zwei Monate das Atelier der Fotografin Florence Henri und druckt bei Georges Visat eine Serie von fünf farbigen Aquatinten, die Michael Hertz verlegt. Beteiligung an der Ausstellung »German Art of the Twentieth Century« im Museum of Modern Art, New York, unter anderem mit dem Gemälde Mit roten und schwarzen Punkten, 1954.

1958 Nay ist in der Ausstellung »50 Ans d’Art Moderne« im Rahmen der Weltausstellung in Brüssel vertreten. Zeitgleich zeigt ihn die Brüsseler Galerie Les Contemporains in einer Einzelausstellung; dort erwirbt das Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique das Gemälde Blau und Rubin, 1958.

1959 Teilnahme an der Wanderausstellung »German Artists of Today« der Smithsonian Institution durch die USA, der »documenta II« in Kassel und der Biennale in São Paulo. Dritte Einzelausstellung in den Kleemann Galleries, zu welcher der Künstler erstmals nach New York reist. Reise nach Mykonos.

1960-1962

1960 – 1962

1960 Doppel-Retrospektive mit Willi Baumeister in der Kunsthalle Basel, kuratiert von Arnold Rüdlinger; dort erwirbt Georg Schmidt das Gemälde Ontario Blau, 1959 für das Kunstmuseum Basel. Im Frühjahr erstes Treffen mit dem Kunsthändler Harry Brooks, Geschäftsführer der Galerie Knoedler, New York, in Köln. Werner Haftmanns Nay-Monografie erscheint; er und Nay kennen sich seit 1934, vertiefen ihren Kontakt aber erst im Verlauf der 1950er Jahre. Guggenheim Preis, New York (Deutsche Sektion). Im Sommer entstehen Aquarelle auf der Insel Ischia. Einzelausstellung in The New London Gallery, London.

1961 Durch Unterstützung von Harry Brooks Doppelausstellung mit Fritz Winter in den Shore Studio Galleries, Boston. Fritz Usingers Monografie E. W. Nay erscheint.

1962 Anlässlich der ersten Einzelausstellung in der Galerie Knoedler, New York, im Januar Reise durch die USA, unter anderem nach Washington D. C., Buffalo und Boston, dort auch Besuch der Museen. Über Harry Brooks lernt Nay die Maler Robert Motherwell und Mark Rothko kennen. Große Retrospektive zum 60. Geburtstag im Museum Folkwang, Essen. Max Imdahl veröffentlicht seine Werkmonografie zu Nays Gemälde Akkord in Rot und Blau, 1958.

1963-1965

1963 – 1965

1963 Beteiligung an der Ausstellung der University of Michigan Museum of Art »Contemporary European Painting«. Erneute Reise in die USA (New York, Chicago, San Francisco, Los Angeles) und nach Mexiko. Besuch bei Paul Westheim in Mexiko-Stadt. Einzelausstellung zum 40-jährigen Bestehen der Galerie Günther Franke, München. Beginn der Augenbilder. Briefwechsel mit dem Philosophen Martin Heidegger sowie dem Geologen und Anthropologen Helmut de Terra.

1964 Auf Anregung Arnold Bodes entstehen drei großformatige Gemälde, die auf der »documenta III« in Kassel an der Decke hängend präsentiert werden. Ausgelöst durch Hans Platscheks Artikel »Nays Scheiben – Ein repräsentativer deutscher Maler genauer betrachtet« (DIE ZEIT, 4.9.1964) entsteht eine öffentliche Diskussion über die Geltung Nays als führender Maler der deutschen Moderne. Teilnahme u.a. an der Biennale in Venedig, der »Carnegie International« in Pittsburgh und der Ausstellung »Bilanz – Internationale Malerei seit 1950« in der Kunsthalle Basel. Einzelausstellungen bei Knoedler in New York und Paris. Im Sommer Aufenthalt auf Mykonos; Nay widmet sich dem Aquarell.

1965 Im Sommer Reise nach Kreta, weitere Aquarelle entstehen. Einzelausstellungen bei Günther Franke in München und in der Galerie Holst Halvorsen in Oslo. Druck der Aquatintafolge Über den Menschen bei Georges Visat in Paris, die im Verlag Wolfgang Ketterer, München, erscheint. Beginn der Späten Bilder.

1966-1967

1966 – 1967

1966 Reisen nach Marokko, New York, Los Angeles, Hawaii, Japan und Hongkong. Anlässlich des 85. Geburtstages von Pablo Picasso veröffentlicht Nay einen Aufsatz über dessen Kunst in der Süddeutschen Zeitung. Retrospektivausstellung im Württembergischen Kunstverein in Stuttgart.

1967 Einzelausstellung mit aktuellen Werken in der Galerie Günther Franke in München, in der Galerie Der Spiegel, Köln, sowie in der Galerie im Erker, St. Gallen. Druck von vier Lithografien in der Erker-Presse. Bekanntschaft mit dem Schriftsteller und Kunsthistoriker Jean Cassou, der 1969 das Buch Nay Aquarelle veröffentlicht. Retrospektivausstellungen in der Akademie der Künste, Berlin, in der Städtischen Kunsthalle Mannheim und im Museum des 20. Jahrhunderts in Wien. Im Sommer entstehen Aquarelle in Ronchi, Italien. Nay wird das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

1968

1968

1968 Im Februar letzte Reise nach Berlin anlässlich einer Ausstellung von Hans Uhlmann. Nay vollendet Entwürfe für das Keramische Wandbild im Auftrag des Kernforschungszentrums Karlsruhe (posthum durch Jörg von Manz realisiert). Anfang April entsteht sein letztes Gemälde Weiß – Schwarz – Gelb, 1968.

Am 8. April stirbt Ernst Wilhelm Nay an Herzversagen in seinem Atelierhaus in Köln.